Beschreibung der Rathausfassade Döhlen

Ansichtskarte, Sammlung Lutz Ziegenbalg aus Freital.

Eine Ansichtskarte vom Rathaus Döhlen, die Karte wurde am 13.12. 1916 von Döhlen aus verschickt, ungefähr  ein Jahr nach der Fertigstellung des Gebäudes. (Eröffnung am 27.10. 1915). Auf dem Vorplatz fehlt noch der Brunnen.

 

 

Beschreibung der Vorderfassade vom Rathaus Döhlen

 

 

Die nicht zentral angelegte Hauptfassade, wird durch einen Vorsprung am Gebäude hervorgehoben, sie ist durch einen einfachen Staffel-oder Stufengiebel gekennzeichnet. Die beidseitigen Stufen trugen früher zwei gleiche Figurengruppen. Die Fassadenfläche des Staffelgiebels zeigt drei über die ganze Länge der Fläche gezogene Rundbogenfenster, die farbigen Motivfenster sind nur im unteren Bereich durch Kassettenornamente unterbrochen. In der Spitze des Giebels ist eine Uhr mit Glasgemalten oder gedruckten Zifferblatt platziert, die Ziffern sind gefasst, mit sogenannten Kartuschen versehen.

 

Getragen wird das Ganze von einer im Erdgeschoss vierbogigen angelegten Arkade, gestützt von drei dorischen Säulen, die sich dadurch auszeichnen, dass sie sich nach oben hin verjüngen. Auf ihrem säulenschaft tragen die Säulen sehr feingliedrige Kanneluren, die schon fast an eine Art feine Schraffur erinnern, die bekrönenden Kapitelle sind mit feinem Blattwerk gestaltet. Zwischen den Säulen finden wir rechts den Treppenaufgang und das daran anschließende das große Treppenplateau, welches zwischen den Säulen eine Art Balkon mit unauffälligem schmiede-eisernen Geländer bildet, von wo aus man auf den Vorgarten mit Brunnen oder die offene Straße blickt. Die Eingangstür zum Haus tritt in den Hintergrund und wird auf den ersten Blick kaum wahrgenommen.

 

Über dem Giebel baut sich das Ganze als Turmartige Dachkonstruktion auf und ist mit Kupferblech beschlagen, als Bekrönung hat Architekt Rudolf Bitzan seinem Bauwerk einen römisch/griechischen achtsäuligen Rundtempel (Monopteros) aufgesetzt, mit einem runden, kugeligen, mit Kupfer beschlagenem Kuppeldach. Der Seitenbau lenkt noch mal den Blick mit seinen hervorstehenden Eingang zum Ratskeller auf sich. Der Vorgarten gliedert sich in zwei Teile, einmal in eine Art Vorplatz unmittelbar vor dem Eingang, der als zierenden Mittelpunkt, in Absprache mit dem Architekten, seinen Zierbrunnen als Mittelpunkt erhielt. Der zweite Teil des Vorgartens ist der eigentliche Vorgarten auf der rechten Seite, der sich als Rasenfläche, aber auch schon mit Formgehölzen bepflanzter Garten präsentierte. Diese rechteckige Fläche wird durch  zwei hohe Säulen an den Ecken begrenzt, die durch Zierlampen bekrönt sind. Die Lampen tragen die gleiche Bedachungsform wie der Tempel auf dem Giebel. Die flanken der Lampen waren mit Kunstschmiedearbeiten und Zierglas geschmückt. Die beiden Vorgärten sind durch einen seitlichen Zugang miteinander verbunden, umschlossen wird die seitliche Vorgartenfläche von einem schlichten Holzzaun.