Konsum Potschappel

 

Neubau Konsum-Gebäude Freital Potschappel vom Konsumverein "Vorwärts" aus Dresden

 

 

Historische Nachrichten aus dem “Freitaler Tageblatt-Glück Auf“ und andere Quellen zum Konsum-Bau Potschappel

 

 

20. Sept.1923, Stadtverordnetensitzung Freital, Beitritt der Stadt zum Konsumverein „Vorwärts“: Die Stadt will gegen Erstattung von 200 000 Mark Einschreibgebühr und Erwerbung eines Geschäftsanteils (60 Millionen Mark) Mitglied des Konsumvereins werden. Vertreter von Handel und Gewerbe sind dagegen.

 

 

20. Juli 1926, Ein großer Holzbau wird gegenwärtig an der  Richard-Wagner-Straße vom Konsumverein „Vorwärts“ errichtet. Nach Beendigung dieses Baues soll die Verkaufsstelle des Konsumvereins von der Pesterwitzer Straße in den Holzbau verlegt werden, um dann den Abbruch des alten Eckgebäudes beginnen zu können. Auf den dadurch gewonnen Platz wird bekanntlich ein großes Eckhaus errichtet.

 

 

13. August 1926, Freitaler Volkszeitung, Tageszeitung für die sozialdemokratische Partei von Freital und Umgegend. Der neue Konsumbau: Mit dem Abbruch begonnen worden ist gestern, an der Untern Dresdner Straße. Der hintere Teil der Bellmannschen Bäckerei ist schon vollständig niedergelegt, um die beiden Hauptgebäude vorn an der Straße abbrechen zu können, ist der Fußsteig durch eine Bretterwand abgesperrt worden. Sobald das Bäckereigebäude vom Erdboden verschwunden ist, werden sofort die Ausschachtungsarbeiten für den Neubau begonnen.

 

 

26. Aug. 1926, Altes fällt neues wächst empor: An dem kleine Häuschen an der Unteren Dresdner Straße der bisherigen Konsumverkaufsstelle, das keineswegs eine Zierde bildet, leuchtet das dahinter stehende, vor einiger Zeit fertiggestellte und bezogene Wohnhaus des Konsumvereins mit einem gelben Anstrich hervor. Auch mit dem Abbruch des jetzigen grauen Eckhauses, das schon geräumt ist wird nun begonnen werden.

 

 

06.Oktober 1926, Freitaler Volkszeitung, Tageszeitung für die sozialdemokratische Partei von Freital und Umgegend, Nr. 233, 6 Jahrg.S.5. Der erste Konsumverein im Plauenschen Grund: Am 01. April 1888 wurde der erst Konsumverein im Plauenschen Grund eröffnet. In dem alten Gebäude das früher an der jetzigen unteren Dresdner Straße unterhalb des Restaurants von Oehme stand, war ein Laden gemietet worden. Es standen ausschließlich Lebensmittel zum Verkauf. Im Jahr 1890 legte sich der Konsumverein 2 Schimmel und einen Tafelwagen als Transportmittel für die Warenbeschaffung zu. Der größte Andrang herrschte am Sonntag, da kamen die Bergleute aus allen umliegenden Orten mit ihren Familien, die in der Woche wegen der langen Arbeitszeit keine Möglichkeit hatten und holten ihren Bedarf für die ganze Woche in der Verteilungsstelle.

 

 

31. März 1927, an das Oberbergamt Freiberg (Akte): Wir stehen mit den Besitzern zweier Grundstücke in Freital zum Zweck des Ankaufs in Verhandlung, um auf diesen Grundstücken in den nächsten Jahren ein größeres Warenhaus zu errichten. Maschinenfabrikant Petzholdt, Parzelle 89 Döhlen und C.A. Kuntzsche Erben, Flurstück 196 Döhlen. Anfrage, ob bei der Bebauung mit mehrgeschossigen Häusern Bedenken bestehen. Antrag vom Konsumverein Vorwärts für Dresden und Umgebung e.G.m.b.H. (heute Dresdner Straße Ecke Wilsdruffer Straße).

 

Geschäftsberichte 1927/1928 Konsumverein Vorwärts für Dresden und Umgegend eGmbH: KONSUM untere Dresdner Straße 40, Potschappel eröffnet am 26.Okt. 1927.

 

 

24.Oktober 1927, Freitaler Volkszeitung, Tageszeitung für die sozialdemokratische Partei von Freital und Umgegend. Das Genossenschaftshaus in Freital. Eröffnung Mittwoch den, 26. Oktober 1927: Das neue Haus des Konsumvereins „Vorwärts“ enthält drei Verteilerstellen, eine für Fleischwaren, eine für Schuhwaren und eine für Kolonialwaren, außerdem 13 Privatwohnungen und mehrere Räumlichkeiten für die Gewerkschaft.

 

Das Fleisch wird im Kellergeschoss bearbeitet dort stehen Schneidemaschinen und Fleischwölfe bereit. In den Nachbarräumen befindet sich eine Kühlhalle für Fleisch. In einem speziellen Raum befindet sich die modernste explosionsfreie Eismaschine, die die ganze Kühlhalle versorgt und auch die Milchhalle und Butterschränke. Solwasser wird von dieser Maschine auf 40 Grad unter Null gekühlt und dann über Leitungen in die entsprechenden Räume geleitet. Kühlräume, Gänge, Arbeitsräume und Verkaufsstellen sind mit Weisen Fließen ausgetäfelt, der Fußboden ist mit Sohlenhofer Platten belegt. Die Ladentafeln in der Fleischabteilung sind aus Marmor. Der spiegel an der Decke enthält ein Aluminiumfolio, ander flächen sind farbig bemalt. Ein Schaukühlraum wird drei Grad unter Null gehalten. Zahlreiche Ventilatoren werden die Räume mit frischer Luft versorgen. Die Kolonialwarenverteilungsstelle hat zwei Lagerräume im Erd-und Kellergeschoss, mit Milchhalle und Planschbecken zum Waschen der Milchkrüge. Im zweiten Raum lagert man wasserhaltige Lebensmittel und Gurkenfässer usw. für das gesamte Personal gibt es Garderoben, Waschgelegenheiten und sanitäre Anlagen. Ein Kessel im Keller speist die Warmwasseranlage und Heizung für das gesamte Haus. In einem Transformatorenhaus wird der vom Kraftwerk kommende Strom in Gebrauchsstrom umgewandelt. Die Wohnungen haben alle Steinholzfußboden mit Buchenparkett, außer die Küchen. Die Türen sind mit Eichenfurnier versehen. Die Küchen haben Ofenfeuerung, alle anderen Räume Heizung. Es gibt Bäder mit Öfen und erstklassigen Sanitäranlagen. Dazu gibt es eine Speiskammer und eine Küchenveranda. Außerdem haben die Wohnungen Gasanschluss und Telefonanschluss. Die Wohnungen waren schnell vermietet.

 

 

26.Oktober 1927, Freitaler Volkszeitung, Tageszeitung für die sozialdemokratische Partei von Freital und Umgegend. Die neue Trutzburg der Arbeiterschaft, ein Schmuckstück der Stadt: Das neue vierstöckige Geschäftshaus des Konsumverein „Vorwärts“ nimmt einen Ehrenplatz unter den Neubauten in Freital ein. Diese neue Trutzburg der sozialistischen Arbeiterbewegung ist aber nicht nur ein Schmuck für unsere Stadt, sondern sie legt zugleich auch beredtes Zeugnis von der Macht und der Größe der Konsumgenossenschaftsbewegung ab. Das schöne gewölbte Dach und die beiden dreieckig vorspringenden Erker der hauptfront verstärken den wuchtigen und soliden Eindruck des Gebäudes. Und die großen Schaufenster und hellen Verkaufsräume im Erdgeschoß geben dem ganzen ein freundliches und zugleich lebendiges Aussehen. Schwere, massige Buchstaben quer über die ganze Ladenfront verkünden den Besitzer: Konsumverein Vorwärts. Diese Buchstaben sowie das 1 1/2 Meter große runde Wahrzeichen der Genossenschaft, das zwischen zweiten und dritten Stockwerk die Mitte des Gebäudes ziert, sind in Neonlicht ausgeführt, so dass sich auch in der Dunkelheit ein prächtiger Anblick ergibt. Die Bauhütte Dresden, die im Auftrag des Konsumvereins diesen Bau errichtet hat, kann stolz auf ihre Leistung sein.

 

 

 

Scan, Lutz Ziegenbalg, Buch: „Freital-Auf dem Weg zur Stadt“ von Juliane Puls, aus „Die Reihe-Archivbilder“ aus dem Jahr 2000, Sutton Verlag. Bild Eigentümer: Städtische Sammlungen Freital auf Schloss Burgk.

 

 

Hier eine Ansicht von der alten Konsumverkaufsstelle vom Konsumverein „Vorwärts“ Dresden, Verkaufsstelle Potschappel in den zwanziger Jahren. Das kleine Gebäude wurde 1927 durch ein modernes großes Gebäude ersetzt.

 

 

Foto, Lutz Ziegenbalg, Eigentum: Bitzans Erben.

 

 

Die außergewöhnliche Dachunterkonstruktion, nennt sich wohl Zollbau-Lamellendach, das Konsumgebäude Freital während des Baues.

 

 

 

Foto, Lutz Ziegenbalg, Eigentum: Bitzans Erben.

 

 

Konsumgebäude Freital Potschappel kurz vor der Fertigstellung am 26.Okt. 1927, bei der Montage der Leuchtreklame. Der Entwurf  für dieses Gebäude stammt von BDA Rudolf Bitzan aus Dresden, er plante auch die Ausgestaltung der Geschäfte.

 

 

 

Zeitunganzeige von 1927, Freitaler Volkszeitung.

 

 

 

 

Foto, Lutz Ziegenbalg, Quelle: Hauptstaatsarchiv, SächsStA-D, Sächsisches Staatsarchiv, 12655 Personennachlass Rudolf Bitzan, Nr. 04.

 

Oroginal Bild aus Heft; 40 Jahre Konsumverein „Vorwärts“ Dresden.

 

 

Konsum Potschappel Schuhabteilung, Gestaltung: Rudolf Bitzan.

 

 

 

Foto, Lutz Ziegenbalg, Quelle: Hauptstaatsarchiv, SächsStA-D, Sächsisches Staatsarchiv, 12655 Personennachlass Rudolf Bitzan, Nr. 04.

 

Oroginal Bild aus Heft; 40 Jahre Konsumverein „Vorwärts“ Dresden.

 

 

Konsum Potschappel Lebensmittelabteilung, Gestaltung: Rudolf Bitzan.

Bitzan hat hier die gleichen Lampen und eine ähnliche Deckengestaltung verwendet wie beim Stadthaus.

 

 

 

Foto, Lutz Ziegenbalg, Quelle: Hauptstaatsarchiv, SächsStA-D, Sächsisches Staatsarchiv, 12655 Personennachlass Rudolf Bitzan, Nr. 04.

 

Oroginal Bild aus Heft; 40 Jahre Konsumverein „Vorwärts“ Dresden.

 

 

Konsum Freital Fleischwaren, Gestaltung: Rudolf Bitzan.