Lederfabrik F.G. Sohre Dresden, Werk Deuben

Scan und Foto, Sammlung Lutz Ziegenbalg aus Freital.

 

Firma F.G. Sohre Dresden, das Werk Deuben existiert seit 1893,  sie nutzten für ihre Fabrikation die ehemaligen Gebäude der Samtfabrik der Gebrüder Berndt in der Poisentalstraße, das große Gebäude wurde 1909 gebaut - wurde inzwischen nach langem Entscheidungskampf von der Stadt Freital abgerissen - aktuell 2022 entsteht ein Pakt mit Bäumen und offenem Mühlgraben und Brücke an dieser Stelle. Oberes Bild von einem Geschäftsbrief von 1919. Laut Gewerbeoberlehrer und ehemaligem Stadtrat von Freital, Karl Söhnel (in Heft: Landesverein Sächsischer Heimatschutz, 1927, Miteilungen 3-6,Band XVI, S. 190), stammt die Gerberfamilie Sohre aus Lommatsch, die dort schon seit der Reformationszeit als Weißgerber benannt waren.  In Dresden wurde durch Friedrich Gottlieb Sohre 1868 die Firma als Lederhandlung gegründet (lt. Adessbuch Dresden 1869 in der Weißegasse 6, Wohnung und Geschäft), das Geschäft versorgte vor allem Schuhmacher, Buchbinder und Sattler mit Leder. 1927 befanden sich die Lederhandlungen in Dresden in der Schössergass 10 - 12 (vom Altmarkt, durch den Kulturpalast ehemals führende Straße) und am Jüdenhof 2. Die Firma Sohre war einer der wichtigsten deutschen Lederfabriken und hatte noch ein  weiteres Werk in Ostritz in Sachsen und unterhielt große Handelshäuser in Dresden und Berlin. Diese Firma gibt es noch immer, Firmensitz heute an der Grenze zur Niederlande, in 52525 Waldfeucht, die nächsten größeren Städte im Umfeld sind heute Köln und Düsseldorf.

Ansichtskarte 1928.

 

 

 Scan, Lutz Ziegenbalg, „Das schöne Sachsen“ Freital-das Tal der Arbeit: Heft 2, 8. Jahrg. Febr. 1938, Wilhelm Limpert-Verlag Dresden.

 

Ein Walkfass in der sogenannten Wasserwerkstatt im Erdgeschoss der Lederfabrik Sohre in Freital, eine Art riesige hölzerne Waschmaschine, wurde genutzt um die Lederstruktur  zu verändern und macht das Leder weich und bringt den Konservierungstoff in das Leder. Bild um 1930. Eine unangenehme Erinnerung die man an die Lederfabrik hat, sind die schlechten Gerüche im Umfeld der Fabrik, die von den rohen Lederfellen herrührten. Denn die rohen Häute wurden beim Schlachter erst mal grob haltbar gemacht, indem man sie trocknete und eingesalzen hat und nun wieder durch wässern und waschen in großen Becken der Vorgang rückgängig gemacht wurde, um im Anschluss den konservierenden Gerbvorgang durchzuführen.

 

Foto-Sammlung Jörg Hubrig in Freital

 Bild vom Mai 1992,  Rückseite der Lederfabrik.