Finanzamt Freital

Foto, Lutz Ziegenbalg, aus dem Buch: „Freital“ von Paul Bock, Deutsche Architektur-Bücherei, Berlin, Leipzig und Wien, 1930,  verfügbar: Hauptstaatsarchiv Dresden und Archiv Schloss Burgk Freital.

 

 Das Finanzamt Freital in Neobarocken Bauformen, mit Reichsadler im Giebel, um 1930.

 

Quelle. Stadtarchiv Freital, Akte: Stadtverwaltung Freital (zwei Ausschnitte aus einem großen gefalteten Blatt),

Akteninhalt: Bauakte, Dresdner Straße 207, Finanzamt Neubau 1925-1927, Ausschnitte vom Original - Foto: Lutz Ziegenbalg ©

Der Entwurf für das neue Finanzamt Freital stammt direkt vom Reichsbauamt II Dresden, die Entwurfszeichnung ist unterzeichnet mit "Feuchtmann -Regierungsbaurat". Es dürfte sich wohl um Dr. Eugen Feuchtmann handeln, Dipl. Bauingeneur, 1913 diss. TH Berlin, Regierungsbaumeister a.d., später Direktor Jeserich AG Berlin (bedeutendes Bauunternhemen/Tiefbau) wohnhaft in Berlin-Charlottenburg und wohl auch in Magdeburg. Geboren * 1878.

(Quelle:Deutsches Reich 1933 - 1937, von Wolf Gruner 2011, S. 113)

 

 

Historische Nachrichten aus dem “Freitaler Tageblatt-Glück Auf“ und andere Quellen zum Finanzamt Freital

 

 

11. Nov.1924, Finanzamtsneubau: Die städtische Körperschaft hat beschlossen, auf dem Freitaler Neumarkt, auf der Dresdner Straße das zu einem Neubau erforderliche Gelände zu Verfügung zu stellen. Nach einem Erlass des Reichsfinanzministers sind die Mittel für den Finanzamtsneubau Freital in den Haushaltsvoranschlag für 1925 eingestellt worden.

 

 

18. Juni 1925, Der Bau des Finanzamtes Freital am Neumarkt beginnt. (Jahresrückblick 1925)

 

 

18. Juni 1925, Freitaler Volkszeitung, Tageszeitung für die sozialdemokratische Partei von Freital und Umgegend,  Der Neubau des Finanzamtes: In den nächsten Tagen wird, wie wir hören, mit dem Bau des Finanzamtes am Neumarkt begonnen. Bauherr ist das Reichsfinanzbauamt (Reichsbauverwaltung). Die Bauleitung liegt dem Reichsbauamt 2 Dresden ob. Die Freitaler Firma Richard Richter, die den Zuschlag als mindestfordernder erhielt, führte die Erd-, Maurer-, Zimmerer- und Asphaltarbeiten aus. Diese Arbeiten sollen bis zum Eintritt des Winters beendet sein. Der Bau wird vollständig auf Kosten des Reiches ausgeführt, lediglich das Bauland ist bekanntlich unentgeltlich von der Stadt zur Verfügung gestellt worden. Es werden bei dem Neubau auch sechs Wohnungen erstellt und bis zu 70 Arbeiter beschäftigt.

 

 

09.Juli 1925, Tätigkeitsbericht Stadtbauamt: Beginn des Finanzamtsbaus durch das Reichsbauamt Dresden II, vielversprechender Baubeginn am Neumarkt.

 

 

11. Nov. 1925, Finanzamt: Die Arbeiten am Neubau des Finanzamtes sind bereits soweit vorgeschritten, dass mit dem aufbringen des Dachgebälks begonnen werden konnte. Die Ausführung der Dachdeckerarbeiten wurden vom Finanzministerium der Firma Robert Lützner u. Sohn, Dachdeckermeister in Tharandt übertragen.

 

 

 

25. Aug. 1926, Der Freitaler Finanzamt-Neubau ist beendet. Am 28.des Monats findet der Umzug statt. Deshalb bleibt an diesen Tagen das Finanzamt geschlossen. Der volle Betrieb beginnt dann am 30. August. Der Weg zum Finanzamt ist künftiger einfacher, sie können mit der Straßenbahn bis vor die Haustür fahren.

 

 

28. August 1926. Freitaler Volkszeitung, Tageszeitung für die sozialdemokratische Partei von Freital und Umgegend,  Die neuen Freitaler Bauten: Heute wird das neue Freitaler Finanzamt, das sich neben der Handels-und Gewerbeschule erhebt, bezogen. Es ist ein Eckpfeiler des künftigen Mittelpunktes der Stadt an dem später Rathaus, Amtsgericht und Hauptpost entstehen sollen. Es gibt 26 Dienstzimmer und ein größeren grün gehaltenen Sitzungsraum, dazu gibt es 5 helle schöne Wohnungen im Gebäude. Es gibt eine geschmackvolle Gartenanlage rundum das Gebäude.

 

 

14. Dez. 1926, Jahresrückblick: 28. August 1926, Das Finanzamt Freital zieht aus der Pestalozzischule in das am Neumarkt neuerbaute Finanzamtsgebäude ein.

 

 

Eintrag beim Landesamt für Denkmalschutz: ehemaliges Finanzamt unter der Nr. 08963943, Flurstück Nr. Döhlen 108 e, Dresdner Straße Nr. 207, Als Architekt wird genannt Felix A. Schmidt. (Verezichnis im Internet, Stand 2021) vermutlich ausführender Architekt.

 

 

Im Adressbuch Freital findet sich Schmidt von 1925/26 bis 1943/44 als Architekt in Freital auf Damms Weg 3 in Burgk, später auf der Krönertstraße 15, auch als Firma: Architektur und Bauleitung, A. Felix Schmidt.